Viele Eigentümerinnen und Eigentümer unsanierter Wohngebäude wollen so schnell wie möglich energetisch sanieren. Bei einigen wird das aber diesen Winter nichts mehr. Das vom Umweltministerium Baden-Württemberg geförderte Informationsprogramm Zukunft Altbau weist darauf hin, dass kleinere Maßnahmen in Eigenregie durchgeführt werden können, bestimmte Dinge aber unbedingt in die Hände von Fachleuten gehören.
Wer handwerklich geschickt ist, kann durchaus Fenster abdichten, undichte Rollladenkästen und die Kellerdecke dämmen. Auch die Vorlauftemperatur der Heizung kann anschließend niedriger eingestellt werden. „Die Vorlauftemperatur ist die Temperatur, die das Wasser hat, wenn es den Heizkessel verlässt und zu den Heizkörpern gepumpt wird“, erklärt Jörg Knapp vom Fachverband Sanitär-Heizung-Klima Baden-Württemberg. „Je niedriger die Vorlauftemperatur ist, desto geringer sind die Heizkosten.“
Doch kompliziertere Sanierungsmaßnahmen wie die Dämmung der Fassade oder der Fenstertausch sollte man Profis überlassen. Dazu zählt beispielsweise die Einregulierung der Vorlauftemperatur, auch Parametrierung der Heizkurve genannt. „In alten, ungedämmten Gebäuden mit kleinen Heizkörpern sind im Winter je nach Gebäudestandard oft 70 Grad Celsius bei der Vorlauftemperatur üblich“, so Knapp. Energetisch sanierte und neue Häuser werden hingegen auch an kalten Wintertagen mit einem Vorlauf von unter 50 Grad Celsius innen ausreichend warm. Mit den kleineren energetischen Sanierungsmaßnahmen in Eigenregie kann die Vorlauftemperatur in unsanierten Häusern oft um 10 Grad, etwa von 70 auf 60 Grad, abgesenkt werden.
Hydraulischer Abgleich
Darüber hinaus trägt ein hydraulischer Abgleich dazu bei, dass die Vorlauftemperatur niedriger eingestellt werden kann. Dieser sollte ebenfalls von Fachleuten durchgeführt werden. Dabei wird mit einer Heizlastberechnung ermittelt, wie viel Heizwasser jeder Heizkörper braucht, wie hoch der Druck der Heizpumpe sein muss und welche Einstellung das Unterteil des Ventils am Heizkörper benötigt, damit sich die Wärme effizient und sparsam im Haus verteilt.
Tipp: Der Staat fördert die energetische Sanierung mit bis zu 45 Prozent, die Energieberatung mit 80 Prozent. Kommunale Programme ermöglichen weitere Hilfen. Diese können mit der Bundesförderung kombiniert werden.
Informationen: www.zukunftaltbau.de