Von den rund 2 Millionen Heizungsanlagen in Baden-Württemberg sind über 1 Million, also die Hälfte, 15 Jahre und älter und damit sanierungsbedürftig. Sie sind veraltet, arbeiten unwirtschaftlich und belasten die Umwelt. Nur ein geringer Prozentsatz der Anlagen sind energetisch auf dem neusten Stand der Technik. Dabei profitiert man dank moderner Heiztechnik nicht nur von der wohltemperierten Wärme, sondern spart in der Regel auch Energie und damit bares Geld.
Modern ist eine Heizungsanlage, wenn sie den Brennstoff ökonomisch und möglichst gering umweltbelastend in Nutzwärme umwandelt. Doch die Ansprüche sind heutzutage weitaus höher. So soll die Anlage auch zuverlässig, einfach bedienbar und geräuscharm sein. Außerdem muss sie häufig ästhetischen Ansprüchen genügen.
Um eine für die Bedürfnisse optimale und effizient arbeitende Heizungsanlage zu installieren, müssen bei der Wahl der Heiztechnik alle Komponenten sinnvoll aufeinander abgestimmt werden.
Deutschland hat sehr ambitionierte Ziele, um die klimaschädlichen Treibhausgase deutlich zu reduzieren. Daher soll auf Beschluss der Bundesregierung ab nächstes Jahr möglichst jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden.
Mit unserer Verbraucherinformation Austausch alter Öl- oder Gasheizungen informieren wir über die geplanten Änderungen des Gebäudeenergiegesetzes für die Sanierung von Heizungsanlagen. Wir zeigen auf, wie die Heizungsanlage auf erneuerbare Energie umgestellt werden kann.
Die Verbraucherinformation lesen Sie hier.
Bei der Modernisierung von Heizungsanlagen muss nicht immer das komplette System ausgetauscht werden. Oftmals genügen kleinere Optimierungsmaßnahmen oder der Austausch einer Komponente, um von einer modernisierten Anlage zu profitieren. Fragen Sie Ihren SHK-Innungsfachbetrieb, welche Maßnahmen er für Ihre Immobilie empfiehlt und welche Fördermöglichkeiten bestehen.
Zu den erneuerbaren Energien gehören Wind- und Sonnenenergie, Energie aus Biomasse und aus Erdwärme. Im Erneuerbare-Wärme-Gesetz Baden-Württemberg wird der Einsatz erneuerbarer Energien gefordert. Hausbesitzer können beispielsweise wählen zwischen:
Installation einer solarthermischen Anlage
Einsatz einer Wärmepumpe
Nutzung von Biogas oder Bioöl im Zusammenhang mit der Brennwerttechnik
Nutzung von Biomasse in Pellets- oder Scheitholzkessel oder Einzelraumfeuerungen
Lassen Sie sich von Ihrem SHK-Fachmann beraten, welches System und welche Anlage für Ihre individuelle Situation am besten geeignet sind. Der Einsatz erneuerbarer Energien wird gefördert.
Die Wärmeversorgung eines Gebäudes ist ein Gesamtsystem, bei dem die einzelnen Elemente – wie Wärmeerzeuger, Wärmeverteilung, Heizflächen, Thermostatventile, Regelung und das Nutzerverhalten – berücksichtigt und aufeinander abgestimmt werden müssen. Nur dann arbeitet die Anlage optimal und effizient.
Wichtig für die Optimierung des Systems ist daher der hydraulische Abgleich. Er sorgt für die optimale Verteilung der Heizwassermenge und damit für die richtige Einstellung der Anlage. Fehlt die Abstimmung der einzelnen Komponenten werden pumpennahe Heizkörper besser durchströmt als pumpenferne Heizkörper. Infolgedessen ist die Wärmeverteilung ungleich, der Heizkomfort vermindert sich und es wird mehr Energie verbraucht als nötig.
Zudem wird der Austausch von Heizungsanlagen nur gefördert, wenn ein hydraulischer Abgleich der Anlage erfolgt ist und nachgewiesen wird.
Mit der Investition in die richtige Heizung können Eigenheimbesitzer Energie und Geld sparen. Denn neue Heizungen arbeiten in der Regel effizienter als alte. Sie können die eingesetzten Brennstoffe besser ausnutzen und so den Verbrauch senken. Moderne Gas- und Ölbrennwerttechnik tragen unter Einbindung von Solarthermie, Wärmepumpe oder einer Kraft-Wärme-Kopplung, aber auch mit Holz- und Pellet-Systemen, zum energieeffizienten Heizen bei.